Mittwoch, 30. Januar 2019

Whenua und die Pakehas - na ja ....

Wellington erlebte gestern wohl seinen heißesten Tag bislang, die einsetzende frische Brise der Nacht kam fast erlösend. Beim Kaffee ereilte uns die Erkenntnis, dass dennoch mit der Welt etwas nicht stimmen kann. Neuseeland importiert tatsächlich Kiwis aus Italien und die kosten trotz der aberwitzig weiten Reise nur ein Drittel der hiesigen Früchte. Das ist krank. Und doch passt es auch hierher.

Im Te Papa Tongarewa, dem Nationalmuseum Neuseelands, erfährt man so Manches über die Māori-Vergangenheit des Landes und natürlich fehlt auch der kritische Blick auf die Besiedlung durch die Europäer nicht. Pakehas heißen sie hier.


Was die Pakehas mit diesem Land angestellt haben, das scheint auch krank. Von ehemals 1,2 Millionen Hektar Kauri-Bäumen sind bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts noch 80.000 geblieben ... 6,7 Prozent. Fast alles wurde binnen achtzig Jahren in Farmland für die Siedler umgewandelt. Dabei haben die Maori einen wunderbaren Leitsatz: „What is given by the land should return to the land“.

Whenua bedeutet Land und Plazenta zugleich und zeigt die Verbundenheit. Menschliche Wesen entstammen der Erde und wurden gemacht von Papatuanuku, der Mutter Erde. Das erste menschliche Wesen, geformt aus der Erde, ist bei den Maori bezeichnenderweise eine Frau gewesen. Was die Pakehas aus Whenua so alles gemacht haben und wie sie mit ihm umgegangen sind, dem Land, darf als fragwürdig angesehen werden. Wir haben hier heute eine Menge gelernt.

Aber touristisches Standardprogramm war natürlich auch dabei.


Die Stadt ist San Francisco zumindest in Teilen von der Topographie her durchaus ähnlich, vielleicht hat sie auch deshalb ein Cable Car. Mit dem sind wir vom Botanischen Garten wieder in die City runter. 

Ach ja, Botanischer Garten. Wir lieben ja sowas. Frau Travelpeppers blumiges Wesen und Herrn Travelpeppers blumige Sprache mögen der Auslöser sein, wer weiß. Doch statt Blüten und Bäumen zeigen wir euch heute mal die Verknüpfung zur Kunst. Im Park gibt es nämlich einen Skulpturen-Weg. Die erste Skulptur nennt sich „Ruderstein“ und symbolisiert die Abwendung vom Bekannten (Schwarz) hin zum Neuen (Hellen, Bunten) durch die Zone der Ungewissheit, durch die gelenkt werden muss.





Es war ungemein anregend. Und mit dem letzten Kunstwerk für heute lassen wir den Blog des Tages ausklingen. Morgen verlassen wir die Hauptstadt, nehmen den Eindruck einer sehr lebendigen, teils auch schrägen, in jedem Fall aber sehr engen Stadt mit. Sobald es auf die Hügel geht, nimmt der Wahnsinn geparkter Autos seinen Lauf. Dagegen ist in Downtown richtig Platz. Noch schwächer als die Kölner Verkehrsbetriebe sind die Erläuterungen von Wellington-Transport an seine Gäste, aber um Lichtjahre schöner dagegen das Hafenviertel.

Und nun zur letzten Kunst aus dem Botanischen Garten. Kennt ihr Treppenrätsel? Am Beginn und am Ende der Treppe steht jeweils ein Wort. Die Stufen dazwischen sind leer. Auf ihnen darf nur jeweils ein Buchstabe des vorhergehenden Wortes verändert werden. Die Treppe im kleinen Film startet mit dem Wort „BODY“. Seht selbst, was daraus wird ...


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