Mittwoch, 23. Januar 2019

Warum der Regenwald heißt, wie er heißt

Unseren überschlägigen Berechnungen zufolge fallen auf der Erde täglich rund drei Billionen Kubikmeter Regen. Unseren noch viel überschlägigeren Berechnungen zufolge ist heute rund ein Drittel davon allein an der neuseeländischen Westküste der Südinsel niedergegangen. Von Wanaka aus, vorbei an den Lakes Hawea und Wanaka, bis zum Beginn des Aufstiegs zum Haast Pass hat uns das Wetter noch verschont, aber dann gab es volle Möhre aufs Dach. In völliger Verkennung drohender Gefahren rückten wir unbeschirmt zu den Blue Pools aus und erreichten diese über eine schick wackelige Drahtseilbrücke auch.


Wie die Protagonisten aber nach Rückkehr nach nur einer halben Stunde aussahen, das ersparen wir der Weltöffentlichkeit. Schmatzende Schuhe, durchgeweichte Gewänder ... nichts, was man bei weiterer Fahrt von über zwei Stunden noch am Leib haben möchte! Eine Hälfte von Travelpepper wagte sich dennoch für die Thunder Creek Falls nochmals durch den Wald.


Doch danach wurde alles noch schlimmer ...


Nun, der Küsten-Regenwald der Westcoast gehört zum Welt-Naturerbe der UN. Seit heute wissen wir aus sehr direktem Erleben, warum der Regenwald heißt, wie er heißt. Aber hätte er das derart deutlich erklären müssen? Das weite Tal des Haast River, die Küste der Tasmanischen See, der Blick auf den Aoraki/Mount Cook von der Westseite aus, überhaupt die Berge am Meer ... alles gewiss spektakuläre Ansichten, aber da war nur Wasser. 

Teile der Mannschaft begannen bei schwindender Hoffnung, Testamente zu verfassen, überhaupt war es mit der nervlichen Verfassung aller Teilnehmer nicht zum Besten bestellt, aber schließlich gab es drei Dinge. Ein trockenes Zimmer im Misty Peaks B&B, ein freudvolles Abendessen im Cook Saddle und die Webseite von Meteo-NZL. Wenn die Nacht vorüber ist, dürfte das Ärgste überstanden sein. Jeder Kilometer nordwärts verspricht Besserung.

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