Dienstag, 5. Februar 2019

Fahrt durch drei Länder

Ein Tag mit insgesamt sieben Stunden im Auto darf fraglos als Reisetag gelten. Während wir daheim über dieses Maß stöhnen würden, war es heute zwar auch durchaus anstrengend, aber das Gegengewicht an wieder einmal fantastischer Landschaft war groß genug, die Gondelei zum Erlebnis zu machen. Und wer hätte gedacht, dass wir durch insgesamt drei Länder fahren?

Der erste Teil war ganz normal Neuseeland. Schön, wie bisher überall. Das waren die etwas mehr als 30 Kilometer von New Plymouth bis kurz hinter Stratford. Wenn man in Stratford auf den 43er abgebogen ist, geht es noch normal los. Und während wir uns noch mit der Frage beschäftigten, warum das Stück bis Taumarunui wohl Forgotten World Highway heißt, haben wir unbemerkt die Staatsgrenze nach Lummerland überfahren.


Die Topographie besteht aus einer nicht mehr messbaren Zahl von Hügelchen und Hügeln, manche sehen aus wie ein Riegel Toblerone, manche wie gefaltete Servietten und wenn man denkt, man hätte alle Formen gesehen, fährt man um eine Kurve und sieht zehn neue. Alles ist mit Bäumen, Rindern und Schafen so garniert, dass ein Märklin-Gefühl aufkommt. Wobei man selbst keineswegs auf Schienen fährt, sondern auf 160 km jede Menge zum Kurbeln am Lenker zu tun bekommt.

Nach gut einem Drittel der Strecke kommt der nächste Staat, die Republik Whangamomona. 1989 führte Neuseeland eine Art Gebietsreform durch, die den Ort geteilt und zwei verschiedenen Distrikten zugeordnet hätte. Aus Protest erklärte man kurzerhand seine Unabhängigkeit. Im Regierungs-, Verwaltungs- und Präsidialgebäude werden die auf der Durchreise befindlichen Staatsgäste empfangen und angemessen bewirtet. Neben der Kasse kann man tatsächlich seinen Pass abstempeln lassen!


Danach geht es weitere hundert Kilometer durch Lummerland. Die Vorlage zum Klassiker mit Jim Knopf und Lukas, dem Lokomotivführer hat definitiv hier ihren Ursprung. Unser Auto haben wir ehrenhalber bis zur Rückkehr auf neuseeländisches Gebiet von Sunny in Emma umbenannt. Erwähnt sei noch der 220 m lange Moki-Tunnel, unbeleuchtet und nur 3,40 m breit, der ein gewisses Prickeln bereitet, und ein rund 15 km langes Stück unbefestigter Gravel Road, das einen dem Begriff Urwald sehr nah bringt. Alles in allem ein Muss für die Nordinsel, fanden wir.

Zurück nach Neuseeland und an den größten Binnensee des Landes, den Lake Taupo. Seine Existenz verdankt er einem gewaltigen Knall, denn ein vor reichlich tausenden von Jahren explodierter Vulkan hinterließ diese nun vollgelaufene Senke. Mit ein paar Impressionen verabschieden wir uns für heute und sortieren die vielen Stempel im Pass noch in die korrekte Reihenfolge.






1 Kommentar:

  1. Vielen Dank für die interessanten Beiträge! Die Stempel möchte ich gerne nach Eurer Rückkehr sehen.
    Erholt Euch nun gut am Lake Taro. Entspannung muss auch sein!! LG Kerstin 😘

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