Samstag, 9. Februar 2019

Ein Tölpel kommt selten allein

„Kann mich bitte grad mal jemand kneifen!“ Dieser Satz hatte heute eine häufige Verwendung im inneren Monolog beider Travelpeppers. Wir haben ja nun schon einige wirklich atemberaubende Spots auf dieser Reise erleben dürfen und es ist nicht zu verkennen, dass uns erstens die Superlative auszugehen drohen und zweitens die Zahl der Ruhetage zwischendrin steigt. Doch dieser 9. Februar hielt wahrlich Besonderes für uns bereit.

Ein Grund, warum wir B&B als Reiseform so schätzen, sind neben dem persönlichen Kontakt zu den Hosts die Hinweise und Tipps, die wir immer wieder kriegen. Auf Te Mata Peaks wären wir selbst nicht gestoßen, kein Reiseführer hatte das drin. Dabei ist dieser 360 Grad Blick von der Bergspitze südlich von Napier wirklich spektakulär.




Einem heißen Tipp von daheim dagegen ist der zweite Ausflug am Tag zu verdanken, Steffen Rath aus Weiterstadt war dafür verantwortlich. Er pries das Cape Kidnappers als extrem lohnenswert. Die weltweit größte Kolonie von Tölpeln auf dem Festland brütet dort und man kommt bis auf einen Meter ran. Das geht momentan nur über eine organisierte Fahrt von Te Awanga aus, aber das Geld ist top investiert, denn man gelangt so nicht nur zu den Vögeln, sondern befährt auch nichtöffentliche Straßen, die durch die sogenannten Gullys führen, die tiefen Einschnitte der Küstenlinie.


Und dann hält der Bus, die Fahrerin bittet, nicht über die Markierung hinaus zu gehen, weil sie es hasst, wenn sie nicht mit derselben Anzahl Passagiere zurück zum Carpark kommt. Dann steigste aus und es verschlägt dir Atem und Sprache zugleich:


Da oben ist man vollkommen allein. Keine anderen Autos, nur der Bus und 14 Menschen, denen es geht wie dir. Die gar nicht wissen, wohin sie zuerst gucken sollen, weil alles so erscheint wie in einem Bild, in dem man sich selbst befindet. Der Wind und ein paar Wortfetzen, die er durchlässt, holen einen zurück ins Jetzt und der Foto-Reflex setzt ein. Wie ein koreanischer Reisebus-Insasse beginnt man um sich zu schießen, bis die Linse brennt.






Zurück ins Gefährt, denn das eigentliche Ziel steht ja noch aus. Die Gannet Colony, das Wohn- und Schlafzimmer von insgesamt rund 20.000 Vögeln. Die Kolonie, die wir ansteuern, ist eine von vier, aber trotzdem beeindruckend. Vom Duft mal abgesehen, ist es einfach irre, wie nah man den Tieren kommen kann, ohne sie zu stören.

Ein paar Fotos und Videos, denn mehr als diese Bilder müssen wir auch nicht mehr sagen. Doch, zwei Dinge noch: Die grauen Exemplare sind die Jungvögel, die ihre Muskeln für den Erstflug noch trainieren. Und außerdem: wenn ihr Neuseeland planen solltet, nehmt das mit auf ... es ist unvergesslich!






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